Warum Sie ein Headless CMS mit Magento verwenden sollten!

Was ist ein Headless Content Management System (CMS) und warum sollten Sie ein solches zusammen mit Magento einsetzen?

Egal, ob Sie im stationären Einzelhandel einkaufen, sich Waren aus dem Internet nach Hause liefern lassen oder sich einfach nur auf Webseiten und Social Media-Plattformen über Produkte und Preise informieren: Die Art, auf die Ihnen Produkte präsentiert werden, hat einen erheblichen Einfluss auf Ihre Kaufentscheidung.

 

Dynamische Digital Experiences

Es kann eine ständige Herausforderung sein, mit den aktuellsten Trends und sich stetig ändernden Vorlieben der Kunden Schritt zu halten – insbesondere, wenn Sie an die Möglichkeiten gebunden sind, die Ihnen von Ihrem E-Commerce-System und dessen Backend vorgegeben werden.

Digital Experience Management ist ein relativ neuer Baustein in der Welt des E-Commerce. Um schneller und effektiver auf die Anforderungen der Konsumenten reagieren zu können, setzen viele Unternehmen dabei auf Headless Commerce und somit auf eine Systemlandschaft, in der die Tools zur Darstellung im Frontend von dem eigentlichen E-Commerce-System entkoppelt sind. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, sich voll und ganz auf die Erstellung einer fantastischen Customer Experience auf Ihren verschiedenen Channels zu konzentrieren.

 

Am Anfang war der Monolith…

Viele E-Commerce-Händler haben von Anfang an auf fertige Drittanbieter-Lösungen gesetzt, die ihnen ein fertiges technisches Gerüst zur Verfügung gestellt haben. Dieser Weg war schneller und effektiver, als eine komplette Eigenentwicklung. Zudem boten bereits frühe Systeme wie xt:Commerce oder osCommerce und die frühen Magento 1 Versionen große Communities, die sich gegenseitig unterstützt haben.

Im Gegenzug bedeutete dies aber auch, dass sowohl das Frontend als auch das Backend an von anderen Leuten vordefinierten Workflows und Regeln gebunden waren. Hierdurch war es schwierig, aus der breiten Masse von anderen Händlern, die Ihren Online-Shop mit demselben oder zumindest einem ähnlichen Framework erstellt haben, hervorzustechen. Zudem musste jede individuelle Anpassung innerhalb des starren Regelwerks funktionieren. Diese Arbeitsweise kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern führt oft auch dazu, dass komplexe Workarounds entwickelt wurden, die an der zugrundeliegenden Technologie vorbei arbeiten mussten und sich später schnell als Sollbruchstellen entpuppt haben.

Mit der Proliferierung von mobilen Endgeräten und Social Media hat sich dann nicht nur der Horizont des E-Commerce erweitert, sondern auch die Herausforderungen, vor die Online-Händler mit monolithischen E-Commerce-Systemen gestellt wurden – denn diese erwiesen sich spätestens jetzt nicht mehr als adäquat genug, um mit den Erwartungen der Kunden mithalten zu können.

 

… doch Gegenwart und Zukunft gehören den APIs

Application Programming Interfaces (APIs) sind Schnittstellen, die Programme und Frameworks einander zum Austauschen und Abrufen von Daten zur Verfügung stellen. Sie stellen einen der wichtigsten Bausteine für Omnichannel-Commerce dar, dank dem die Einschränkungen älterer E-Commerce-Systeme reduziert oder gar gänzlich umgangen werden können.

APIs bieten ein flexibles Kommunikations-Layer, über das Informationen zwischen dem Frontend und dem Backend einer E-Commerce-Systemlandschaft gesendet werden können. Mit ihnen können Entwickler beliebig viele Webseiten, Apps oder PWAs erstellen, die unabhängig voneinander auf die Funktionen anderer Applikationen zugreifen.

So können APIs beispielsweise verwendet werden, um die Funktionalität einer traditionellen E-Commerce-Plattform zu erweitern und ihnen neue Touchpoints wie Native Apps hinzuzufügen. Dieser Ansatz bietet sich sogar für kleinere Unternehmen an, da er mit vergleichsweise kurzen Entwicklungszeiten und einer schnelleren Time-to-Market einhergeht. Auch in Bezug auf technische Vorkenntnisse sind die Einstiegshürden bei einem API-First-Ansatz weitaus geringer.

In umfangreicheren Use Cases kommen APIs zum Einsatz, wenn das E-Commerce-System und andere Kernsysteme miteinander kommunizieren sollen - beispielsweise, um Lagerbestände in Echtzeit von dem ERP abzurufen oder im Shop geänderte Kundendaten sofort mit dem CRM zu synchronisieren.

In einem vollständigen Headless-Ansatz schlussendlich ist das Frontend des Online-Shops komplett von dessen Backend losgelöst und kommuniziert mit diesem ausschließlich über APIs – beispielsweise, um Daten zu Produkten abzurufen oder eine Bestellung an das Backend zu übermitteln. Entwickler können aus nahezu jedem beliebigen System über die APIs an das Backend andocken – neben den bereits erwähnten Mobile Apps beispielsweise auch aus einer Wordpress-Seite oder einem Gerät, das Bestandteil des Internet of Things ist.

 

Headless CMS mit Magento

Ein Headless CMS gibt ihnen schnelle und flexible Kontrollmöglichkeiten über alle Bereiche der Customer Experience und reißt die Mauern ein, die Magento Ihnen dabei selbst mit dem flexiblen PageBuilder immer noch in den Weg stellt. Zeitgleich profitieren Sie nach wie vor von den robusten Features von Magento/Adobe Commerce. Änderungen an den Inhalten Ihrer Seite können Sie direkt in Ihrem CMS durchführen und eventuell zusätzlich benötigte Daten – beispielsweise von Produkten, Kategorien oder Kunden – über die Magento-APIs direkt abrufen.

Mit dem Adobe Experience Manager können Sie zudem Informationen über eine beliebige Anzahl von Touchpoints teilen. Das erlaubt es Ihnen, überall hochgradig personalisierte Promotions und Angebote an Ihre Kunden auszuspielen und ihnen eine Shopping Experience zu bieten, die es in sich hat.

Ihre Frontend-Entwickler können sich über die Grenzen von Magento hinweg darauf konzentrieren, Customer Experiences zu kreieren, die Ihre Kunden begeistern. Die Entwicklung, Testphase und das Deployment von neuen oder optimierten Features kann schneller und kosteneffizienter vonstatten gehen. Kampagnen und Promotions können komplett von Ihrem Marketing-Team gesteuert werden, so dass Sie schneller auf neue Trends und Chancen reagieren können.

 

Die Implementierung eines Headless in Magento

Der Headless-Ansatz macht einen realistischen Plan zur Budgetierung und Umsetzung nötig. Anstatt mit einem einzigen monolithischen System zu arbeiten werden Sie nach dessen Durchführung mindestens zwei eventuell grundverschiedene Systeme haben, die prinzipiell unabhängig voneinander arbeiten. Während das Deployment neuer Seiten, Apps und anderer Touchpoints später einmal schnell durchgeführt werden kann, erfordert der Weg dahin in jedem Fall zusätzliche Ressourcen und Verwaltungsaufwände.

Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Ihr Team dafür zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht unbedingt optimal aufgestellt sein könnte. Denn Magento-Entwickler sind klassischerweise nicht unbedingt auch Fachleute in der Entwicklung von Native Apps oder Webseiten auf Basis von JavaScript-Frameworks wie Node oder React.

Sie müssen aber auch nicht von Anfang an eine komplette Headless-Lösung anstreben. Mit Magento/Adobe Commerce können Sie Headless-Elemente in bereits existierende CMS-Systeme integrieren und so zunächst einen hybriden E-Commerce-Ansatz fahren.

Magento stellt sowohl REST- als auch GraphQL-APIs zur Verfügung, über die Sie bereits bestehende Touchpoints und Drittsysteme schnell mit Elementen und Funktionen aus Magento erweitern können. Das Magento PWA Studio erlaubt es Entwicklern mit Erfahrung in ReactJS zudem, App-ähnliche Frontends für Desktop und Mobilgeräte zu erstellen, ohne dafür den PHP-Code des Magento-Cores anfassen zu müssen.

 

Ist ein Headless CMS die richtige Wahl für Ihr Unternehmen?

Mit der steigenden Verbreitung des Headless-Ansatzes wird er auch bei der Entwicklung von Best Practices im E-Commerce immer wichtiger werden. Wer bereits jetzt auf diesen Zug aufspringt, der kann früh Wissen und Erfahrungen aufbauen und sich somit einen entscheidenden Vorteil verschaffen.

Zeitgleich bedeutet dies nicht, dass Headless für jedes Unternehmen der richtige Web ist. Wer sich ausschließlich auf seinen Online-Shop konzentrieren möchte und keine weiteren Touchpoints plant, der ist mit einem monolithischen System immer noch gut bedient.

Kontaktieren Sie uns einfach, wenn Sie mehr über Magento und Headless-Systeme erfahren möchten. Wir beraten Sie gerne!